Warum Eltern ihre Kinder ins berufliche Hamsterrad schicken

 

 

"Was willste denn eigentlich von mir?", fragt mich Petra, Mutter von 2 Teenagern.

Meine kurze Antwort: "Ich möchte, dass du deine Tochter und deinen Sohn in unser Mentoring-Programm schickst, damit sie den bestmöglichen Einstieg in Beruf und Karriere finden!"

Petra guckt und meint: "Und dann willste auch gleich Kohle haben dafür, ne?"

"Klar!", sag ich! "Dadurch kriegen die beiden ja auch schließlich richtig Power auf die Flinte."

"Neee", sagt Petra. "Da will ich doch kein Geld für ausgeben. Das brauchen wir doch gar nicht. Die Annette und der Linus sind alt genug, die kommen schon alleine klar, die werden schon selber IRGENDWAS finden! Brauchen wir doch kein Coaching für!"

 

"Genau", sag ich. "IRGENDWAS! Irgendwas finden auch andere da draußen. Tatsächlich finden so 80 % der Leute irgendwas. Und das IRGENDWAS hat sogar einen Namen! Weißte, wie der lautet?"

Petra schüttelt den Kopf.

 

"Das heißt HAMSTERRAD! Das IRGENDWAS ist das Hamsterrad", sag ich zu ihr. "Und da sind so 80 % drinne.

Und weißt du, woran man das bei denen merkt? Die haben relativ wenig zu erzählen, von ihrem Beruf oder Job, was sie positiv finden. Hörste eher so was wie, keinen Bock auf den Job, mein Chef ist doof, oder meine Kollegen sind doof, ist irgendwie alles nervig hier - und verdienen tust du auch nicht richtig, und und und!"

 

Ein guter und bewährter Weg ins Hamsterrad ist auch der alte Spruch "Kind, mach was Sicheres!" Da kräuseln sich jedem Personalchef die Nägel.

Hier mal ganz ganz klar gesagt: "Es gibt keine sicheren Jobs!" Nix ist sicher im Berufsleben. Wenn die Firma oder Institution von heute auf morgen entscheidet, dass eine bestimmte Abteilung oder ein ganzer Bereich oder eine ganz Tochterfirma nicht mehr gebraucht werden, weil sie nicht genug zum Umsatz beitragen, nicht mehr zur strategischen Ausrichtung passen oder sonst was - dann wird der ganze Klamauk einfach zugemacht - und schwupps sind auch die ganzen Jobs weg.

Gewerkschaften, Betriebs- oder Personalräte hin oder her. Wenn der Arbeitgeber das alles nicht mehr will, wird zugemacht. Ist eben nur eine Frage des Preises in der Verhandlung mit den Arbeitnehmervertretern. Und wenn es keine Arbeitnehmervertretung gibt, dann ist die Schließung für den Arbeitgeber noch viel einfacher!

Sicher ist also gar nix. Und als Betroffener sitzt du von heute auf morgen draußen und kannst gucken, wo du bleibst.

ABER: Letztlich ist das Hamsterrad gut für unser System. Jeder, der sich für das Hamsterrad bewirbt, ist herzlich willkommen. Und die 80 %, die rennen da drinnen, tagaus, tagein, das ist super. Und dann kämpfen die in der Masse sogar richtig um ihr Plätzchen, fahren die Ellenbogen oder Krallen aus. Da ist richtig Alarm in dem Ding. So richtig spannend.

 

Fragst dich, wo die anderen 20 % sind, die nicht in dem Rad rennen?

Die stehen draußen und drehen das Rad. Die freuen sich über alle, die sich für das Rad bewerben und jeden Tag da drin rennen. Das ist, als ob du auf´m Fahrrad sitzt und trittst, um Strom zu erzeugen. Im Hamsterrad wird ordentlich produziert für die, die am Rad drehen. Und die verkaufen das Ergebnis dann zu horrenden Summen.

 

Petra starrt mich an.

Sag ich: "Wär aber auch komisch, wenn alle plötzlich auf den Gedanken kämen, gar nicht mehr ins Rad zu wollen. Dann würde ja unser System nicht mehr funktionieren! Daher ist jeder willkommen, der da drin rennen will. Und wenn du deine Kinder da rein schickst, wird es dir das System gerne danken."

Petra stutzt und ruft: "Ich ruf dich nachher an, wir müssen da doch mal ganz genau drüber reden!"

 

Lebensmacher hat es sich zur Aufgabe gemacht, diejenigen zu unterstützen und mit aller Kraft vom Hamsterrad fernzuhalten, die in Beruf und Karriere etwas machen wollen, das genau zu ihnen passt, in dem sie aufblühen und in dem sie außergewöhnliche Leistungen und Erfolge erzielen können. Etwas ganz Individuelles, kein 08/15.

Schütze deineTochter oder deinen Sohn vor dem Hamsterrad!

Mit YoungCareer+ niemals da rein!

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Michael Picard